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Künstler*innen Nordburgenland
Sonntag, 5. Mai 2024
*** Samstag, 4. Mai 2024
10:00-18:00

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atelier DITTRICH

Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Keramik

Zwei Generationen, eine Leidenschaft: Kunst und Kunsthandwerk der Familie Dittrich.

Bergstraße 32
7535 St. Michael

Doris Dittrich

Ich frage mich, was es bedeutet, Teil und Zeuge der diffizilen Komplexität unserer Gesellschaft, unserer Kultur zu sein, des menschlichen Lebens an sich. Ich frage mich, ob Zeuge zu sein eine Verpflichtung zum Handeln, eine Verantwortung zur Reaktion darstellt.

Als Künstlerin sehe ich darin meine Aufgabe. Kunst gibt Gedankenprozessen Form, sie öffnet Raum für Kommunikation über die Themen, die uns als Gesellschaft und mich als Mensch bewegen. Sie ist die Darstellung des Seins im durch gestern bedingten Heute mit Blick auf ein mögliches Morgen.

Mit meiner künstlerischen Praxis untersuche ich die systemischen Grundsatzfragen, die mich seit meiner Kindheit begleiten und die sich im Laufe meiner Universitätsstudien (Sozialarbeit, Keltologie, Bildhauerei) und meiner laufenden autodidaktischen Studien (Soziologie, Archäologie, Kunstgeschichte) verdichtet und weiterentwickelt haben:

Was macht die moderne westliche Kultur aus, wie hat sie sich zu dem entwickelt, was sie heute ist? Welche Spuren hinterlässt sie global, was finden Archäologen der Zukunft nach ihrem Untergang, und wie wird - nach dem Verlust des „Codes“ - das Gefundene möglicherweise gedeutet?

Wovon sind wir (als in dieser Kultur lebende Menschen) Zeugen, wie beeinflusst unser individuelles Sein und Handeln das Ganze, wie gehen wir als Gesellschaft mit unserem Wissen um? Was sind die Konsequenzen?

Aus ganz persönlicher Sicht: Was bedeutet es, als weiblich identifizierter weißer Mensch im Europa des 20./21. Jahrhunderts zu leben? Was ist unsere Verantwortung, was nicht? Mit welchen Projektionen und Lebenswirklichkeiten sind wir konfrontiert, und gibt es mögliche Alternativen? Wie schaffen wir einen Perspektivenwechsel?

In meiner durch langjährige und weitläufige Serien und Multidisziplinarität geprägten künstlerischen Arbeit wechseln sich sozial- und gesellschaftskritische Ansätze mit jenen ab, die sich auf Perspektivwechsel, Hoffnung, alternative Gedankenräume, ja auf „Die Kunst als Leuchtturm der Gesellschaft“ konzentrieren.

Formal schöpfe ich aus einem über jahrzehnte gewachsenen Archiv an zwei- u. dreidimensionalen visuellen Daten der „objektiven Realität“ (2-u. 3D-Fotografie), die Kunst ermöglicht mir deren Transformation in die poetische Vision einer anderen Wirklichkeit: einer Wirklichkeit der Gleichzeitigkeit, in der unterschiedliche Erzählstränge über den Mikrokosmos (das Selbst) und den Makrokosmos (die Gesellschaft) verknüpft sind.

Eine heterotope Wirklichkeit, die (kunst-)historische, geographische und sozio-politische Anspielungen mit persönlichen Begegnungen und Erfahrungen zu einem vielschichtigen Ganzen verwebt.

Meine künstlerische Praxis öffnet Raum für Kontemplation und Ruhe, in einem langsamen Prozess der Dekronstruktion von Formen und Bildern der Außenwelt und ihrer anschließenden Rekonstruktion, aufgeladen mit verschlüsselten Anspielungen, Metaphern und Symbolen der Innenwelt.

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